Predigt Fasnachtsgottesdienst
Gescheiterte Gemeindefusion
(Im Wechsel)
Ramona: NEI
Renato: NEI
Ramona: NEI
Renato: 3
Ramona: MAL
Renato: NEI
Ramona: I will nöd
Renato: I cha nöd
Ramona: I wott nöd
Einleitung – Renato
Bis zur Französische Revolution hät Räbschte zum Hof Marpe ghört, das hät i üsem Dorf dozmol so mänge gstört.
Oft händ Marper und Räbschter gstritte,
ob s do gnueg hälli Köpf git, händ’s z Marpe bestritte.
„Die z Räbschte schaffid’s nie e eiges Dorf z regiere, die sind doch zu dumm zum sälber politisiere.“
Alles hät me unternoh um Räbschte z bhalte, und die Dörfer uf kein Fall z spalte.
Meh als zweihundert Johr spöter wieder s glichi, damol goht’s au nöd um armi oder richi.
Die einte wänd die beide Gmainde wieder vereinige, doch si gönd wiit usenand die verschiedene Meinige. Übers Abstimmigsresultat wird bi de einte glached,
„Isch mer doch glich was die beide mached.“ Anderi redet mit Gwüsse kai Wort meh,
sie händ für d Fusion kai Zuekunft gseh.
Mer wänd jetzt do nöd politisiere, nöd die einte oder andere kritisiere.
Aber mer wänd eu verzelle was mer händ beobachtet, und im stille Kämmerli für üs drüber glached.
Vereine – Ramona
Dänn probier i jetz o no a paar reimendi Gedanka und tu mi gad scho am Afang bedanka,
wil, sött i mi im Ton vagriifa,
denn küneder mi jo bim Bischof vapfiifa.
O d Verein hond a Fusion under d Lupa gno, und seand zu da folganda Schlüss ko:
Hettemer gad alles zäma fusioniert – sapperlott Wär da för üseri Mitgliederzahla koga flott.
D Kosta vo da Neuuniformierig vom MVR hettemer mit Marpa teilt, und o gad erna sini Uniform neu gstylt.
Natürli müsstets viel meh spiela, also eigentlich ständig aber ufblosni Lippa sind im Moment sowieso trendig.
Da Tornverein het sich müsa überlegga,
ob ma ächt da Trainingsort uf Marpa müsst verlegga. Aber mängmol a längeri Tour,
wär zuasätzlich guat fürd Figur.
Da katholisch Kirchachor Marpa isch am End, wils zwenig seand und ofach nümma wend.
Obs Zemmalegga mit Räbsta an neue Früahlig brocht het, isch offa. Aber wenigstens het mas küna hoffa.
Für de FC git ko Fusion vom Fuessballfeld, wil für d Sanierig honds jetzt jo s Geld.
Renato
D Obervögel händ sehr, sehr fliessig trainiert, sind unzähligi Mol zur Krone z Marpa marschiert,
damit s hettid mithebe chöne bim Umzug in neue Dorfteil
au wenn’s de eint oder anderi hettid mitzüche möse amene Seil. Uf ehrne Mäntel het’s en neue Schriftzug möse geh,
Räbschter-Marper Obervögel hett denn jede gseh.
– I glaub sie chönnt s Schitere vo de Fusion verkrafte, au wenn de Mehufwand sich in Gränze hetti ghalte.
Reformationsjubiläum – Ramona Dia Evangelischa seand allna vorus sie hond en nöd, da Fusionsblues.
Im letschta Johr isch s Reformationsjubiläum agstanda,
Da Renato häat sich denkt, do tuni nöd lang vahandla. Langi Redena wörid gschwunga a anderna Ort,
bi üs machemer aber lieber nöd zviel Wort. Mit da Sunnabräu tut er sich zämmaschlüssa, zum astoassa und a feins Bierli gnüssa.
Korzerhand ladt er da evangelisch Kirchapräsident und dazua no da Bischof ii. I ha mi jo scho gfreut, ha mear aber dänkt: ka da sii?
Förd Firmig loht sich da Bischof all Schaltjohr amol z Räbschta blicka. Wenns aber Bier git, tut er sich subito dri schicka.
Statt immer nu grausliga Wii vo St. Galla, hät er sich aso s feine Güggelbier loh gfalle.
Da friedlich Zämmasii vor de Sunnabräu wär gsi d Vision für mängi Ehe und natürli o fürd Fusion.
Renato
A de Stammtisch hat me diskutiert und lamentiert und schliesslich über e gmeinsams Motto no studiert,
„Üs gfallt’s z Marpa“ und „Räbschta läbt“ das goht nöd, wenn me’s nur zäme kläbt.
„Üs gfallt’s z Räbschta-Marpa“ hettet die einte gno,
en Marper händ gmaint, stimmt nöd, mer gfallt’s nu do. Zum andere wär „Räbschta-Marpa läbt“ au nöd gange,
„wil Marpa schloft“ hat eine gsait und de ander hät em eini wele lange.
Drum blibt’s jetzt wie’s isch
und jede trinkt a sim Stammtisch, Wie’s ehm beliebt, Bier oder Saft, Halt das, was ehm git gnueg Kraft.
Egal öb eu die gschiteriti Fusion tuet schmerze,
oder au nöd, – was Jesus üs gsait hät, nämed’s zu Härze, Lieb Gott, din Herr und din Nögschte,
öb er us Marpe chunt oder Räbschte.
Mer wänd witerhin e gueti Nochburschaft pfläge, und zelled debi uf Gottes Säge.
Überfall Gärtnerei Rohner – Ramona
As isch bekannt und so mänga triibts id Wuet, nünt meh isch hützutag seacher a Hab und Guet.
A da Grenzä seand nöd nu Lastwäga und Fremdposter unterwägs, nei, as häat o Räuberbanda, wie verhext!
Dia triibid i üsna Dörfer eras Unwesa, und prompt kamma denn im «Blick» läsa:
«Räuber gestoppt» – ez gsächeder gad,
im Vaglich zu Marpa isch s Läba z Räbschta gär nöd fad.
«Wegen Überfall geschlossen» stoht bim Rohner a da Tör,
so öppis gits nöd amol bim Gschäft vom OV 14, üsam Coiffeur!
Um Himmels willa, wa söll ma do nu macha, schliesslich isches jo nöd zum lacha.
An komischa Kauz z Amerika wür a Muur loh boua, und woass i wieviel Milliona damit vasoua.
Bringa würs nünt und as wär o ko schöani Pracht.
Da Markus Rohner häat üs zoaget, wimmas besser macht.
Dia Zit vo da heldahafta Cowboys z Amerika isch vabi, an Räbster – da müsst ma sii.
Ohni Angst mit Bäsa und i da Söck am Übeltäter heannano, an präzisa Schlag häat em bald no s Bewusstsi gnoh.
Und d Moral vo dära Gschicht,
as git a neus Fach im Schualunterricht.
Da Lehrplan wörd jo eh all Hännaschiis gänderet und vadreit, drum hani bim Bildigsdepartement s Fach Bäsakampf beatreit. Und s neua Waffagsetz wird ergänzt um en Paragraph:
Erscht mitem Bäse und Gottes Hilf hommer en sichera Schlof.
Work-Life-Balance – Renato
Work-Life-Balance heisst s „Unwort des Jahres“, i chas nümme ghöre, i hass es.
Wer weiss scho, was me darunter verstoht? Wie viel uf jedere Siite vo de Woog no goht?
Vili Arbeitgeber und Politiker meined i de hütige Ziit,
alli ehri Manager, Büezer und Sekretärinnen seged so gschid, ihre Arbet so könne iizteile, dass es für jede stimmt,
und jede sich demit gnueg Freiziit nimmt.
Dass i begriffe ha, dass das nöd funktioniere tuet, do deför bruch i bi Goscht kein Zauberhuet.
Solang jede über 42 Stunde chrampfe muess und Überstunde mache, hät d Famili dehei überhaupt nünt meh z lache.
Es blibt kum Ziit für en Verein, für es Ehrenamt findsch au kein.
Damit das ganzi würklich chunnt is Lot, halted mer üs a Gottes Gebot,
Du söllsch de Sunntig ehre und ruehbe, zu Der, dinere Familie guet luege.
Für alli wo vo Work-Life-Balance reded han i e Idee, 32 Stunde Schaffe bi vollem Lohnusgliich, nöd meh. Liebi Chefe, s’Läbe wär halb so schwär,
wenn mer bechämed e chli meh Salär. und i nöd ständig früeh am Morge, scho müesti für de Zahltag sorge.
Dorfklatsch – Ramona
Imana Dorf wi Räbsta wörd vazellt und gredt gar viel. A Neuigkeit als ersta z’wissa, isch s oberste Ziel.
För säb momma nöd amol id Beiz oder go posta go,
News und Action kamma o im Sunntigsgottesdienst überko. Stellid eu vor, wia usam nünt isches passiert,
d Seelsorgerin isch währed am Gottesdienst kollabiert.
As isch wohr, ohni Vorwahrnig beani voll in Ohnmacht keit, Glück, dass mini Fassada no ganz isch, hond Kirchabsuacher gseit. As hett mi denn scho greut, Gäld ina Nasaoperation z investiera, aber us da Kollekta vo hüt heti da Gäld scho küna generiera.
Noch deam Kreisloufkollaps beani schnäll wieder binanand gsi. vamuatlich ischs Zmorgabuffet a kli mickrig gsi.
Do frogt mi doch d Wucha druf a Keand im Religionsunterricht: Frau Casanova, stimmt denn da, womma spricht?
S Grücht goht ummi, isch sie ächt schwanger? Jo, jo, so schnäll gohts und ma stoht am Pranger.
Drum: allen Wundernasa under üs sägis ez definitiv, Da Test isch schlicht und ofach: negativ.
Will mör Seelsorger a sälteni Art seand, momma handla und zwor gschwind.
Da neui TVO-Fernsehstar vo Räbsta, do künnti wetta wür dia Situation seacher mit Bravour retta.
D Samariterin Marlies Ritter mos näbet da Arbet bim Tschuttispiel, künftig o a Delegation id Kircha schicka – da isch da Deal.
Nein, Spass bi Sita – as beidruckt mi wirklich fest, dasma do anand nöd behandlet, als het da ander Pest. So häat ma o mi vom Boda ufgläsa,
i mos säga – dia Räbster seand halt scho tolli Wesa. Jo, di christlich Nögschtaliabi wörd do gläbt,
ned nur wenn d Seelsorgerin halba stärbt. Drum machet immer witer aso,
de Herrgott isch um jede liebi Tat froh.
Dorfzentrum / Rebstock – Renato
Mit grosse Sorg han i verno,
was üs z Räbschte scho händ gno:
Kain Kiosk meh und kai Poscht,
wie söll das witergoh, sapperemoscht.
Au Fuessgängerstreife sind verschwunde über d Nacht, wär hät denn de Blödsinn gmacht?
Es isch es Wunder dass en no git de Coiffeur Sieber, vilicht isch es wil em jede als Trinkgeld git en Füüflieber.
S Roothuus blibt jetzt im Zentrum zum Glück, wo doch alles verschwindet Stück um Stück.
Will mer lang nöd gwüsst händ was us em Räbstock wird, hämmer üs Gedanke gmacht und drüber no sinniert.
Alterswohnige im Zentrum wäred nöd schlächt,
neui Läde und en Platz zum Verwiile- s’wär alles rächt,
E rollstuehlgängigs Roothus, e Tüüfgarage, en Kinderhort, dä Räbstock i neuem Glanz erschine zmitzt im Ort,
i weiss, nünt Neus verzell i eu do, aber mache muess mes no.
D’Phantasie dörf debi ehre Ruum ineeh,
und söll mer jetzt niemert dänke as Portmonee. Es macht absolut Sinn i Zuekunft z investiere, statt do z sitze und nur z lamentiere.
Schliesslich müemer jetzt allne zeige dass Räbschte läbt- und keine vo üs mit em Füdle am Sessel kläbt.
Mer wered kain Stüürfranke bereue, wenn mer s apacked mit vill Gottvertraue,